THE CAKEKITCHEN Stompin´Thru the Boneyard beide: Raffmond/Rough Trade
Über die Gebrüder Graeme und Peter Jefferies wurde in diesem Heft schon mehrfach lobend berichtet - interessant bleibt jedoch immer die Gegenüberstellung der jeweiligen individuellen Weiterentwicklung seit dem Ende ihrer gemeinsamen Band This Kind Of Punishment 1987 in Neuseeland. Aussenstehenden mögen keinerlei Unterschiede erkennen, dafür sprechen allein diese Stimmen (gesegnet mit einem ähnlich hohen Wiedererkennungswert wie weiland Guy Kyser) oder die Tatsache, dass beide nach wie vor die melancholische Ballade bzw. Das disharmonische Experimentalstück genauso verinnerlicht haben wie den straighten Rock song in Moll-Schattierung.
Doch während Graeme auf “Stompin ...” - obwohl er sich überwiegend nur in Begleitung eines Schlagzeugers befindet - eher an einer multitonalen Ausstattung und, wie bei einem Buch, schlüssigen Reihenfolge seiner Lieder gelegen scheint, setzt Bruder Peter mit wechselnden Gästen vorrangig auf karge Arrangements und eine bewusste Reduzierung auf das Nötigste, um einen möglichst unverfälschten Eindruck seiner Musik zu erhalten. Was selbst in der Wahl der Produktionsmittel dieser Platte zum Ausdruck kommt - siehe Linernotes: “No outboard effects, no noise reduction” - Musik als unmittelbares Abbild ihres Erzeugers.
Der interessante Nebenaspekt dabei: Das 83er Debüt von This Kind Of Punishment eintstand in der selben Art und Weise, real to real auf Vinyl - damals als Reaktion auf die Gleichschaltungsmechanismen der herkömmlichen Rockkultur gedacht. An dieser Grundhaltung hat sich in zwölf Jahren nichts geändert. Und das ist gut so. Andreas Schiegl
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